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Reisebericht aus Botswana: Ein Zeltlager mitten im Busch

16.10.2019
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Im Mai 2019 kam unsere Afrika-Expertin Winnie nach einigen Jahren Erkundung von anderen Teilen Afrikas aus dem Okavangodelta zurück.

Zelt draussen

Afrika lerne ich zum ersten Mal vor 15 Jahren während einer 14-tägigen Campingsafari durch Botswana kennen.

Ich schlief in einem winzigen Zelt mitten in der Wildnis. Das Lager wurde beinahe jeden Tag gewechselt, die Toilette war ein Erdloch. In einer der Nächte urinierte eine Hyäne an mein Zelt, und abends am Lagerfeuer wurden wir regelmäßig von neugierigen vierbeinigen Wesen besucht.

Ich liebte es! Ich schwärmte monatelang von Afrika, nachdem ich wieder zu Hause war, und meine Liebe zu Afrika ist seitdem geblieben.

Bush

In den vergangenen 15 Jahren hatte ich das Glück, in vielen wirklich tollen Hotels und Lodges auf der ganzen Welt übernachten zu dürfen. Vielleicht ist es, weil ich nun 15 Jahre älter bin, aber der Gedanke an das kleine Zelt ohne Toilette mitten auf einem Elefantentrampelpfad ist heute nicht ganz so attraktiv wie damals.

Nichtsdestotrotz nahm ich an einer dreitägigen Campingsafari im Okavangodelta in Botswana teil.

Es war dunkel, als ich am ersten Abend in meinem Lager ankam. Die Laternen leuchteten, das Personal empfing mich freundlich lächelnd, während das Lagerfeuer flackerte. Man zeigte mir mein Zelt. Ganz bestimmt bessere Verhältnisse als damals vor 15 Jahren! Das Zelt war bereits aufgestellt. Vor dem Zelt beleuchten mehrere Laternen den Weg.

Zelt

Das Zelt war gut 12 m² groß, mein Feldbett war mit richtigen Decken und Polstern ausgestattet. Man konnte sogar stehen, und es gab eine kleine Garderobe und ein Nachtkästchen. Ein wirklich großer Unterschied zur Matratze am Boden und dem Schlafsack vor 15 Jahren. Eine Solarzellenlampe leuchtete, aber ich erhielt außerdem eine eigene Taschenlampe. Auf der einen Seite des Zeltes gab es eine kleine „Kanevas-Tür“. Der Guide zeigte mir mein „Badezimmer“. Über mir leuchteten die Sterne völlig klar. An einem starken Ast hing ein großer Eimer mit einem Duschkopf, meine eigene Dusche. Auf der anderen Seite des Zelt-Badezimmers befand sich eine Toilette über einem Loch im Boden. Ich hatte sogar meine eigene „Busch-Toilette”. Das ganze Badezimmer war von Kanevas umgeben, sodass ich völlig abgeschirmt und geschützt war. Ich konnte daher ganz ruhig ein Glas Wein zum Abendessen trinken, wohl wissend, dass ich nachts zur Toilette musste.

Man bot mir einen Stuhl am Feuer und ein Glas kühlen Weißwein an (eine weitere Verbesserung im Vergleich zu vor 15 Jahren). Ich schaute nach oben. Der Sternenhimmel war genauso, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Ohne künstliches Licht ist er einfach großartig. Noch einmal verliebte ich mich in Botswana.

Zelt drinnen

Damals schon war das Essen gut, und das ist es noch heute. Lecker und sättigend, genauso, wie es sein soll, wenn man eine Safari macht. Müde und satt spazierte ich zu meinem Zelt zurück, wo ich im Karen-Blixen-Stil den Reisestaub über einem kleinen Becken mit warmem Wasser vor meinem Zelt abwusch, bevor ich in das frisch duftende Bett kroch und sofort einschlief.

Um 4:00 war es vorbei mit der Ruhe.

Ein Elefant machte einen riesigen Lärm. Er trompetete, schnaubte und trampelte, als ob es um Leben oder Tod ging. Ich wusste, dass ich in meinem Zelt 100 % sicher war, drehte mich daher mit einem breiten Lächeln um und stellte mir vor, was draußen los war. Vielleicht ärgerte er sich über einen anderen Elefanten, oder eine Herde Löwen wagte sogar einen Angriff. In der Zwischenzeit vermischten sich auch Laute von Impalas mit dem Lärm des Elefanten. Ich war mir auch relativ sicher, den Schrei von Hyänen zu hören. Nach einiger Zeit wurde es still, und ich schlief wieder ein.

Dusche

Die Tage im Delta verliefen in einem ganz anderen Rhythmus. Ich wurde vor Sonnenaufgang geweckt, erhielt warmes Wasser in meinem kleinen Becken, sodass ich mich waschen konnte. Ich aß mein Frühstück, und dann war es an der Zeit für einen Game Drive. Mittags kam ich ins Lager zurück, um zu Mittag zu essen und aufgrund des Lärms heute Morgen ein Nickerchen zu machen. Als ich aufwachte, wurde warmes Wasser für meine Dusche vorbereitet. Eine herrliche Dusche mit Ausblick auf den Himmel. Vor meinem Zelt standen ein Stuhl und ein kleiner Tisch. Dort setzte ich mich, um mein Haar trocknen zu lassen. Plötzlich Lärm hinter meinem Zelt. Ich sah nach hinten. Ein riesiger Elefant schüttelte einen Baum. Ich stellte Augenkontakt zum Personal her, das mir den Daumen nach oben zeigte. Alles gut, ich konnte beruhigt den Anblick genießen. Und genau das machte ich und erinnerte mich daran – genau wie vor 15 Jahren – warum man im Okavangodelta in Botswana im Zelt schlafen sollte.

Winnie,

TourCompass – Vom Touristen zum Reisenden

Möchten Sie mehr über die Reise von Winnie nach Botswana lesen? Dann lesen Sie ihre Bekanntschaft mit dem Okavangodelta.