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Ryokans – traditionelle japanische Landgasthäuser

19.09.2018
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ryokan

Japan ist ein faszinierendes Reiseland!

Sie lernen Traditionen und Bräuche, die sich stark von unseren Gepflogenheiten in Deutschland unterscheiden.

Übernachten Sie in einem Ryokan und erleben Sie japanische Kultur und die japanischen Gepflogenheiten hautnah.

Was ist ein Ryokan?

Ein Ryokan (旅館) ist ein traditionelles japanisches Landgasthaus, in dem Sie die alten japanischen Traditionen und eine einzigartige Atmosphäre erleben können.

Sie übernachten hier nicht nur, sondern können die japanische Kultur wirklich hautnah erleben und erfahren, was Begriffe wie Tatami, Yukata, Kaiseki und Onsen bedeuten.

Die Ryokans sind alle unterschiedlich, daher sind auch die Erlebnisse unterschiedlich. Als Gast erhalten Sie jedoch mit Sicherheit einen Einblick in die japanische Kultur und Gastfreundschaft.

Wie entstanden die Ryokans?

Die Ryokans stammen aus dem 8. Jahrhundert. Das erste Ryokan – Nisiyama Onsen Keiunkan in Yamanashi – wurde 705 n. Chr. eröffnet und ist somit das erste Hotel der Welt.

Aber erst viel später, während der Edo-Epoche (1603-1867) wurden die Ryokans wirklich beliebt. In diesem Zeitraum florierte die Wirtschaft in Japan. Es wurden Straßen gebaut, und entlang dieser Straßen entstanden immer mehr Ryokans, um so den vielen Handelsleuten und Samurais zu helfen, die durch das Land reisten.

Heute gibt es in Japan mehr als 50.000 Ryokans. Größe, Stil, Luxus und Preis der Ryokans sind sehr unterschiedlich.

Welche Merkmale hat ein Ryokan?

Sie müssen kein Ryokan besucht haben, um zu wissen, dass Sie in einem traditionell japanischen Landgasthaus angekommen sind. Sie haben diese sicher schon oft in Filmen gesehen – oder auf jeden Fall etwas, das daran erinnert: Die traditionellen japanischen Gebäude, die Schiebetüren aus Reispapier, der Geisha-inspirierte Look und die wunderschönen japanischen Gärten.

Es ist aber etwas ganz anderes, die Stimmung in einem Ryokan hautnah zu erleben und nicht im Film.

Dresscode

Kleider

Wenn Sie ein Ryokan betreten, tauchen Sie auch in die japanischen Traditionen ein.

Das heißt, dass Sie drinnen keine Schuhe tragen.

Ihre Schuhe werden durch Pantoffeln ersetzt. Ihre normale Kleidung können Sie gegen einen Yukata tauschen, einen Baumwollmantel, der an einen Kimono erinnert. Lassen Sie sich auf dieses Erlebnis ein und ziehen Sie diesen angenehmen Mantel an, der im Laufe des Tages für alle Aktivitäten getragen werden kann. In einigen Onsen-Städten ist es sogar ganz normal, im Yukata mit Geta (Holzsandalen) durch die Stadt zu laufen. Achten Sie darauf, die linke Seite des Yukata über die rechte Seite zu schlagen, bevor Sie den Gürtel – Obi – binden. Wird er umgekehrt geschlossen, bringt dies Unglück, da auf diese Weise nur Tote in einen Kimono gekleidet werden.

Einrichtung

Gerät

Der erste Eindruck, wenn Sie Ihr Zimmer in einem Ryokan betreten, ist wahrscheinlich das Gefühl, dass hier etwas fehlt. Wo sind die ganzen Möbel?

Die Einrichtung ist gelinde gesagt minimalistisch. Ihr Zimmer ist viel spartanischer eingerichtet, als Sie dies von Hotels gewohnt sind.

Der Boden Ihres Zimmers ist mit Tatami bedeckt. Tatami sind Matten aus Reisstroh. Hier müssen Sie Ihre Pantoffeln ausziehen, sodass Sie in Strümpfen oder barfuß gehen. Darüber hinaus gibt es einen niedrigen Tisch mit dazugehörigen beinlosen Stühlen (Zaisu) oder Sitzpolstern (Zabuton) – genau wie Sie dies aus Filmen kennen.

Sie wundern sich wahrscheinlich, wo das Bett ist? Die traditionellen japanischen Futons, auf denen Sie nachts schlafen (nicht mit jenen zu verwechseln, die wir von Zuhause kennen), werden für Sie aufgestellt, wenn es an der Zeit ist, zu schlafen.

Wenn Sie die ersten Eindrücke aufgenommen haben, werden Sie sich wahrscheinlich fragen, ob die dünnen, aus Reispapier gefertigten Schiebetüren (Shoji) zu Ihrem Zimmer wirklich den Lärm draußen halten, wenn Sie schlafen möchten. Das können sie – denn wie bereits erwähnt herrscht in einem Ryokan überall Ruhe. Ein Erlebnis voller Zen und ein aufregender Teil Ihres Aufenthalts.

Das Essen

Essen

Es ist nicht sicher, dass das Essen in Ihrem Aufenthalt inbegriffen ist. Häufig können Sie aber entweder morgens oder abends ein authentisch japanisches Speiseerlebnis machen.

Das Essen wird typischerweise in einem Speisesaal oder für ein privateres Erlebnis auf Ihrem Zimmer serviert.

Am Morgen wird ein traditionell japanisches Frühstück mit verschiedenen saisonalen Gerichten, z. B. ein regionales Miso, Tofu oder ein Reispudding serviert. An einigen Orten kann man auch ein westliches Frühstück erhalten.

Am Abend wird häufig Kaiseki serviert – ein traditionelles mehrgängiges Menü, das aus 6 bis 15 saisonalen Gerichten besteht. Die Gerichte ergeben eine perfekte Harmonie in Bezug auf Geschmack, Textur und Aussehen.

Wenn Sie für dieses Erlebnis offen sind, gehen Sie sicher mit unvergesslichen Gourmeterinnerungen nach Hause. Die Chancen, dass einige sehr delikate Spezialitäten Japans serviert werden, die Sie ansonsten wahrscheinlich nicht essen würden, sind nämlich groß.

Tipp: Wenn das Essen um 18.00 serviert wird, sollten Sie sehr pünktlich, gerne sogar etwas früher kommen.

Onsen – heiße Quellen

Onsen

Die Bäder sind ein wichtiges Element der Ryokans. Für Nicht-Japaner sind Sie manchmal etwas verwirrend.

Die Ryokans befinden sich häufig in der Nähe der heißen Quellen, auch Onsen (温泉) genannt, die in Gebieten mit vulkanischer Aktivität entstehen. Die Onsen-Bäder sind ein klassisches Element in vielen Ryokans.

Die Bäder drinnen und im Freien werden von den heißen Quellen aufgewärmt. An Orten, an denen es keine Onsen gibt, wird häufig ein klassisch japanisches Badeerlebnis angeboten.

Das typisch japanische Badeerlebnis dauert nicht länger als jeweils 15 Min., da es SEHR warm werden kann. Hören Sie daher auf Ihren Körper. Und denken Sie daran, Wasser zu trinken.

Genau wie viele andere Dinge in Japan sind auch die Onsen-Bäder von Traditionen geprägt. Deshalb ist es auch von Vorteil, wenn man ein wenig über die Etikette in den warmen Quellen Japans weiß.

Etikette in Onsen-Bädern:

  • Bevor Sie das Bad betreten, müssen Sie sich gründlich waschen (richtig schrubben!). Vielerorts gibt es einen Hocker, auf dem Sie sitzen können, während Sie sich in der Dusche waschen, die so niedrig ist, dass Sie nicht darunter stehen können – was auch so nicht gedacht ist. Darüber hinaus muss Ihr Haar hochgesteckt werden, da es das Wasser nicht berühren darf.
  • Badebekleidung ist nicht erlaubt, weshalb die Bäder oft in Herren und Damen aufgeteilt sind. Wenn dies für Sie grenzüberschreitend ist, gibt es an einigen Orten auch private Bäder, die Sie benutzen können.
  • Tätowierungen sind in Japan nicht üblich, da sie früher mit organisierter Kriminalität verbunden werden. Obwohl Tätowierungen heute häufiger sind, besonders bei ausländischen Besuchern, sind sie in einigen Onsen-Bädern nicht erlaubt. Überprüfen Sie dies eventuell vor der Ankunft.

Möchten Sie ein japanisches Ryokan erleben?

In Japan gibt es viele verschiedene Ryokans, die einen Besuch wert sind. Sie werden eine andere Seite Japans erleben, die Sie nicht sehen, wenn Sie in herkömmlichen Hotels übernachten, ganz egal, ob Sie ein kleines familiäres Ryokan oder ein größeres besuchen.

Wenn Sie ein authentisch japanisches Erlebnis machen möchten, können Sie bei einer unserer Verlängerungen zu unseren Rundreisen in Japan in einem Ryokan übernachten.

Sehen Sie nachstehend unsere Japan-Reisen ein

TourCompass – Vom Touristen zum Reisenden