Im Herbst 2018 besuchte unsere Asien-Managerin Michelle China zum ersten Mal. Nachstehend können Sie mehr über ihre Erlebnisse im wunderschönen Yangshuo lesen.
Auf meinem Zugticket stand Fensterplatz. Ich freute mich. Der Sitz erinnerte an einen Flugzeugsitz, und es gab Stewardessen an Bord. Ein ultramoderner Hochgeschwindigkeitszug sollte mich von Chengdu ins südliche China bringen. Der Zug rollte aus dem Bahnsteig und fuhr mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h in Richtung Guilin.
Ich kam an Industriegebieten und mittelgroßen Städten vorbei. Je mehr ich mich Guilin näherte, desto schöner wurde die Aussicht. Grüne Berge, Wasserfälle und kleine Dörfer.
Plötzlich stieg mir ein Duft in die Nase – der Duft von 20 verschiedenen Nudelgerichten. Ich hatte mein eigenes Essen, Snacks und Getränke aus dem Supermarkt in Chengdu mitgenommen, aber man konnte auch hier an Bord etwas kaufen. Während sich der Duft der Nudelgerichte im ganzen Abteil verbreitete, wurde es unglaublich laut. Hinter mir saß ein junger Mann und hörte Musik, neben mir wurde ein piependes Spiel gespielt, gegenüber weinte ein Kind, ein anderes schrie und vor mir wurde mit mindestens 100 Dezibel diskutiert. Viele Chinesen sind im Vergleich zu uns Nord- und Mitteleuropäer unglaublich laut. Daran muss man sich erst gewöhnen. Aber in China akzeptiert man andere, man akzeptiert einander. Und das gefällt mir gut.
Jetzt erschien Guilin vor dem Fenster. Hier musste ich aussteigen. Ich nahm meinen Koffer und das Handgepäck und stieg aus dem Zug. Vor dem Bahnhof sah ich ein Schild, auf dem „Michelle – Asiatours“ stand. Die Frau, die es hielt und mich empfing, war mein Guide und Chauffeur Tao. Gemeinsam fuhren wir nach Yangshuo, eine ca. eineinhalbstündige Fahrt.
Auf dem Weg nach Yangshuo hielten wir am Berg Xianggong. Rund 400 Stufen führten hinauf zu einer Aussichtsplattform, auf der ich mit einer fantastischen Aussicht auf den Fluss Li belohnt wurde, welcher von Guilin nach Yangshuo fließt. „Hier haben Sie die beste Aussicht auf den Fluss Li und die Landschaft“, meinte Tao. Und ich war von dieser Tatsache überzeugt!
Weiter ging es zum Hotel. Ein Hotel außerhalb der Stadt. Unglaublich, wie wunderschön es hier war! Natürlich hatte ich gehört, dass es hier in Yangshuo schön sein sollte, aber ich hatte mir nicht vorgestellt, dass es so zauberhaft ist. Leider war das Wetter nicht auf meiner Seite, aber die Schönheit war dennoch unglaublich. Berge, Flüsse, Felder…
Tao und ich mieteten zwei Fahrräder beim Hotel. Ich wollte Yangshuo ein wenig erkunden. Vom Fahrradsattel aus beobachtete ich das Leben am Land. Kleine Kinder spielten, eine Frau wusch Kleider im Fluss, während ein Mann die Felder bewirtschaftete. Wir fuhren entlang des Flusses Yulong, wo sich die hohen Kalksteinberge im Wasser wie auf einem Hochglanzfoto spiegelten. Einige Touristen waren Bamboo-Rafting. Langsam glitten sie den Fluss hinab.
Der Regen wurde heftiger. Wir kauften je einen Regenschutz und fuhren mit dem Rad weiter zum Moon Hill, einem ikonischen Berg in Yangshuo mit einem Loch am Gipfel. Die Sicht war nicht so gut, deshalb gingen wir nicht hinauf. Stattdessen besuchten wir ein regionales Restaurant in Familienbesitz am Fuße des Bergs Moon Hill. Ich bestellte „Bamboo Rice“. Einfach lecker!
Nachdem wir ein Weilchen im Trockenen gesessen hatten, klarte es auf, und wir beschlossen, wieder zum Hotel zurück zu radeln. „Was nun?“, fragte ich. „Wie wäre es, den Tag in der Kochschule zu beenden?“, fragte Tao. Ich war bereit!
Sie begleitete mich zur Kochschule, die nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt war. Hier schloss ich mich zu einer Gruppe von Leuten aus Libanon, den USA, Australien, Holland und Deutschland. Die Kochschule war in einem kleinen traditionellen Bauernhaus untergebracht. Die Köche waren freundlich und hilfsbereit. Wir erhielten eine kurze Einführung in die chinesische Kochkunst, bevor wir selbst unser Abendessen zubereiten sollten. Alle Zutaten waren regional. Wir bereiteten 5 Gänge zu. Ich war stolz! Wenn Sie je Yangshuo besuchen, sollten Sie unbedingt das regionale Gericht „Beer Fish“ probieren – es schmeckt einfach fantastisch!
Nach einem herrlichen erlebnisreichen Tag ging ich wirklich müde ins Bett und freute mich bereits auf das Abenteuer am nächsten Tag im Süden Chinas…
Michelle,
TourCompass – Vom Touristen zum Reisenden